Das Lymphödem ist eine Erkrankung des Lymphgefäßsystems
Das Lymphsystem ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im menschlichen Körper. Es ist auf den Transport von Abfall- und Nährstoffen spezialisiert und entsorgt in den Lymphknoten auch Krankheitserreger.
Was ist ein Lymphödem?
Das Lymphödem ist aus medizinischer Sicht eine Ansammlung freier eiweißhaltiger Flüssigkeit im Zwischenzellgewebe, gekennzeichnet durch eine sichtbare Schwellung, hervorgerufen durch ungenügenden Transport der sog. lymphpflichtigen Substanzen.
Die Ursachen des Lymphödems sind vielfältig: Neben einer angeborenen Fehlbildung können auch Verletzungen, bösartige Erkrankungen, Hautentzündungen (Wundrose), Insektenstiche oder chronische Erkrankungen der Venen Auslöser sein.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Ödemformen führt das unbehandelte Lymphödem meist zu schweren Schäden des gestauten Gewebes. Die bewährten Maßnahmen zur Entstauungstherapie sind Lymphdrainagen und Kompressionsversorgung.
Der Verlauf der Erkrankung wird in 4 Stadien eingeteilt:
Stadium 0
Die Lymphgefäße sind geschädigt, es tritt aber noch keine sichtbare Schwellung auf.
Stadium 1
Die Schwellung zeigt sich nur am Abend, bildet sich bei Hochlagerung von Arm bzw. Bein zurück.
Stadium 2
Die Schwellung ist dauerhaft, es zeigen sich erste Verhärtungen des Gewebes.
Stadium 3
An der komplizierten Schwellung zeigen sich Hautveränderungen, z.B. Bläschen, Fisteln oder warzenähnliche Veränderungen. Die schwerste Form des Lymphödems ist die „Elephantiasis“. Als Folge unbehändelter Lymphödeme treten nicht nur Verhärtungen (Fibrosierungen) des Gewebes auf, häufige Komplikationen sind auch Hautpilze und Wundrosen.
Therapiemöglichkeiten
Lymphödeme sind chronische Erkrankungen. Sie können aber wirkungsvoll therapiert werden, je früher sie erkannt werden, desto besser.